Kirchenkreis Hittfeld unterstützt die Begegnungsstätte Café International des Bündnis für Flüchtlinge mit 10 000 Euro
Buchholz (ein/hh). Der Kirchenkreis Hittfeld unterstützt das Café International des Bündnis für Flüchtlinge e.V. in Buchholz mit einer Spende in Höhe von 10 000 Euro. Superintendent Dirk Jäger überreichte jüngst einen Scheck an dessen Vorsitzenden Wilfried Bolte. „Das Konzept hat uns überzeugt“, lobte Jäger. „Die Integration von Flüchtlingen funktioniert immer dann besonders gut, wenn mehrere verantwortliche Stellen zusammenarbeiten. Das Bündnis hat viele Akteure, somit ergeben sich gute Synergieeffekte. Und das Café zeigt, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt funktionieren kann.“ Glücklich ist der Superintendent auch über den Standort, direkt neben dem Beratungszentrum des Diakonischen Werkes und mitten in der Stadt. Das Geld ist als Investitionskostenzuschuss für den Umbau des Cafés und Mobiliar gedacht. „Wir wollen das Café langfristig als zentrale Begegnungsstätte in Buchholz auf die Beine stellen“, sagte Wilfried Bolte.
Vor einem Jahr waren es Brigitte Brosig, Adelheid Bertheau und Anke Dieckmann, die beherzt die Idee eines Cafés für Flüchtlinge in die Tat umsetzten. In der Neuen Straße 10 fand man geeignete Räumlichkeiten, die für ein Jahr von der Firma Groth kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. „Ab dem 15. Oktober zahlen wir Miete, die Stadt Buchholz hat einen Mietzuschuss von 1200 Euro bis Ende 2017 bewilligt“, sagte Bolte. Der Verein rechnet mit gut 3000 Euro Gesamtkosten pro Monat. Geld, das das Bündnis aufbringen und daher Spender und Sponsoren finden muss. „Jede Spende ist wertvoll und wichtig“, betonte Bolte. Derzeit öffnet das Café von Montag bis Mittwoch von 14 bis 18 Uhr. Das Bündnis plant die Zeiten auszudehnen, möchte Montag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr und Sonnabend und Sonntag von 11 bis 15 Uhr öffnen. „Aber dazu brauchen wir noch weitere Ehrenamtliche, die unsere Arbeit unterstützen“, sagte Bolte.
Derzeit leben etwa 600 Flüchtlinge in Buchholz. Durch die Verdichtung in den Unterkünften stehen kaum Räume zur Verfügung, in die sich Flüchtlinge auch einmal zurückziehen oder lernen können. „Ins Café kommen regelmäßig etwa 70 Menschen unterschiedlicher nationaler Herkunft, die sich hier treffen, verabreden und Informationen austauschen“, berichtete Bolte. Ehrenamtliche hülfen Flüchtlingen bei der Übersetzung von Briefen oder begleiteten zu Behörden und Ärzten. „Es herrscht immer eine positive Stimmung, es gibt Kaffee, Tee, Gebäck und eine Mahlzeit, die von wechselnden Flüchtlingsgruppen gekocht wird. Die Flüchtlinge sind stolz, auf diese Weise etwas zum Gemeinwohl beitragen zu können“, sagte Bolte.
Der Kirchenkreis Hittfeld verfügt über Sondermittel für Projekte, die der Begleitung und Integration von Flüchtlingen dienen. Im Herbst startet ein weiteres großes Projekt, die Betreuung traumatisierter Flüchtlinge durch das Diakonische Werk, das sein Beratungszentrum neben dem Café hat. „Initiativen können sich weiterhin an uns wenden und für ihre Aufgaben Mittel beantragen. Dies können etwa ‚Kümmererstellen‘ sein, die der Kirchenkreis Hittfeld mit Personal und Sachmittel ausstattet“, sagt Jäger. Solche Stellen gibt es bereits in Klecken/Nenndorf und in Neu Wulmstorf.
In der kommenden Woche wird das Café umgebaut, so müssen defekte Altgeräte aus der Küche und zwei große Tresen entfernt werden. Im November wird dann mit allen Ehrenamtlichen, Besuchern, Flüchtlingen und Buchholzern Einweihung gefeiert.